„Die Traberzucht hat in Russland eine sehr lange Tradition, noch heute sind Besuche der Trabrennbahn sehr beliebt bei der Bevölkerung.

Als man in Amerika begann, den neu entwickelten Amerikanischen Traber vermehrt nach Leistungsmerkmalen zu züchten, gab es eine ernst zu nehmende Konkurrenz für den Orlow. Dieser war ja nicht nur auf Leistung gezüchtet, sondern auch auf Schönheit und Charakter. Man begann also im Jahre 1893 den Amerikanischen Konkurrenten mit dem Orlov  (hier mehr dazu) zu kreuzen. Daraus entstand der Russische Traber. Er ist sehr trocken, hart und ausdauernd, mit kräftiger Konstitution und energischem und lebhaftem Charakter. Er hat eine Widerristhöhe von ca. 162 cm. Die Hauptfärbung dieser Rasse sind Rappen oder Dunkelbraune, selten sind Füchse oder Schimmel.

Russische Traber sind in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Meinen Traber habe ich in Polen „kennengelernt“ und war so begeistert von Charakter und Charme des Pferdes, daß ich vier Wochen später noch einmal mit einem Pferdeanhänger nach Polen gefahren bin. Obwohl es uns an der Grenze nicht unbedingt leicht gemacht wurde, habe ich die Torturen des Kaufes nie bereut. Nun reite ich mit ihm Distanzritte und bin immer wieder begeistert von seinem guten Charakter, seiner Leistungsfähigkeit, Härte und Intelligenz. In Polen hat er bereits sehr erfolgreich an 100 Meilen-Distanzritten teilgenommen. Dass er nebenbei auch noch ein enormes Springtalent hat, möchte ich noch zusätzlich erwähnen. Vor meiner Fahrt nach Polen wurde ich nur belächelt, dass ich mir ein „Pferd aus dem Osten“ in den Stall geholt habe, aber die Spötter sind schon längst verstummt…. “

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Kerstin Piehl