Kalmücke

Kirgisien, ein Land das bei einer Fläche von

200.000 km² nur 5,5 Millionen Einwohner hat (27,5 Einwohner/km²), im  Gegensatz dazu  hat Deutschland mit einer Fläche von 357.000 km²  82,5 Millionen Einwohner (entspricht 231 Einw./km²).

„Das Klima und die Bodenbeschaffenheit sind notwendigerweise auf einer so ausgedehnten Fläche sehr

verschieden, ebenso wie die Flora und Fauna. … Die Pferderassen in Kirgisien sind ebenso verschieden wie sein Klima und Boden und ebenso verschieden sind auch die Charaktere, das Aussehen und die Eigenschaften.“

 

Über alle russischen Pferdezuchten und –rassen lässt sich aber einheitlich eins sagen: alle ertragen Entbehrungen aller Art, seien es klimatisch bedingte, haltungsbedingte, fütterungsbedingte oder auch zuchtbedingte. Und von jeher waren es die Pferde, die menschliches Leben in diesen unendlichen Weiten auch nur einigermaßen erträglich machten. Zweifellos haben die Pferde viele gute Eigenschaften, die durchaus aus Zucht und Haltung der Pferde in Russland und dem angrenzenden ehemaligen Sowjetrepubliken (wie Kirgisistan) resultieren und die uns Westeuropäern gerade an diesen Pferden so faszinieren.

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Leider sind es aber nicht die positiven Haltungs- und Zuchtbedingungen, sondern genau das Gegenteil: Schlechte Pflege, unpassendes Material, mangelhafte Fütterung, vorzeitiger Gebrauch mit wenig „Einfühlungsvermögen“, übermäßiger Arbeitseinsatz bei geringem Futter, sowie wenig oder gar keine medizinische Versorgung haben diese Pferde zu dem gemacht, was wir an ihnen schätzen: ein knochenhartes, zähes, anspruchsloses, und konditionsstarkes Pferd. Auch Kirgisen berücksichtigten bei ihrer Pferdezucht und auf Grund der historischen Besonderheiten in der Lebensweise vor allem die Widerstandsfähigkeit, die Konstitution des Körperbaus, sowie die Fähigkeit, schnell Kräfte wiederzugewinnen.

Kirgisen der Ursprungsrasse (die mit engl. Vollblut veredelten heißen Novokirgisen) sind klein, selten größer als 1,40 m Stm., Der Kopf ist gut proportioniert, die Augen ausdrucksvoll und lebhaft, die Ohren beweglich, der kurze, kräftige (meist) Hirschhals sitzt meist auf schräger Schulter. Der Widerrist ist schwach ausgeprägt, der Rücken breit und gerade, die Kruppe leicht abschüssig mit gutem Schweifansatz. Die Beine sind kurz, aber kräftig und muskulös. Die Hufe klein und eisenhart, der Schweif und die Mähnenhaar dick und üppig. Alle denkbaren Pferdefarben sind möglich bis hin zu Tigerschecken und Isabellen

Geschichte und Alter: Die Heimat der Kirgisen liegt bereits seit dem 12. Jhd. in Mittelasien und grenzt im Norden an Kasachstan, im Süden an Tadschikistan und im Osten an China. Kirgisen sind Nomaden und züchten seit etwa 4000 Jahren Kamele, Ziegen und Pferde.  Der überwiegende Anteil des Landes ist Steppengebiet, die Pferde werden also in Herden gehalten und sind an das Nomadenleben gewöhnt. Kirgisen sind in direkter Linie Nachkommen der Tarpane und mongolischen Ponies.Pferdemarkt-1

Charakter: Kirgisen haben ein ruhiges, angenehmes Temperament, sind kräftig und zum Reiten aber auch zum Ziehen gut geeignet.

Nutzung: Die Stuten dienen überwiegend der Milchgewinnung und werden bereits nach wenigen Tagen von ihren Fohlen getrennt. Kirgisische Kinder können eher reiten als laufen.

Zucht: Im 18. Jhd. gab es noch mehrere Millionen Kirgisenpferde, heute ist die Zahl stark dezimiert und beläuft sich auf etwa 30.000, Leider ist das alte Kirgisenpony heute sogar vom Aussterben bedroht und aus den Originalkirgisen wurde durch Einkreuzen von Don, Karabaiern und engl. Vollblütern in den 39er Jahren ein neues, deutlich edleres, schnelleres, aber auch weniger widerstandsfähiges Pferd gezüchtet: der Novokirgise. Registriert und in einem Stutbuch erfasst werden sie seit 1947 systematisch im Gestüt Issykul und Oscher.

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